Sie haben die erste Hürde überstanden. Dies bedeutet, dass die schriftlichen Bewerbungsunterlagen, die Zeugnisse sowie die Berufserfahrung durch die Erstsichtung durchgekommen sind. Gratulation. Jedoch möchte man sich zu diesem Zeitpunkt erst noch ein klareres Bild von Ihnen verschaffen, ohne dazu allzu großen Aufwand für beide Seiten zu betreiben. Schätzungsweise sind für die Stelle also noch bis gegen zehn Kandidaten im Rennen. Jetzt geht es darum, spezifische Fragen zum Lebenslauf zu beantworten und wie Sie sich am besten Verkaufen können, denn jedes Vorstellungsgespräch ist ein Verkaufsgespräch für sich selbst.

Die Telefoninterviews werden meistens als strukturierte Interviews geführt. Das strukturierte Interview hat fixe Fragen und es gibt seltener ein Dialog (Frage/Antwort). Es bietet dem Personaler im Vergleich zum halbstrukturierten oder freien Interview eine deutlich höhere Validität. Alle für die zu besetzende Stelle relevanten Fragen werden der Reihe nach abgearbeitet. Durch die Protokollierung wird einer eventuell falschen Zuordnung entgegengewirkt. Es erfolgt keine Beurteilung nach Bauchgefühl oder Sympathiefaktor. Das halbstrukturierte Interview ist eine Mischung aus den Formen  mit fixen Fragen, aber auch freien Themen.

Die meisten Telefoninterview dauern 20-30 Minuten. Hier geht es meist um ein paar Basisinformationen zu Ihrer Person, zu Rückfragen zum Lebenslauf, die geklärt werden sollen. Die Salärvorstellung kann hier auch schon abgeholt werden.

Vorbereitung

Gehen Sie in einen Raum, in welchem es keine Geräusche gibt. Radio, TV, Babygeschrei, spielende Kinder, offene Fenster (Autoverkehr) etc lenken ab. Benutzen Sie ein Telefon und nicht ein Handy oder stellen Sie sicher, dass Sie einen guten Handyempfang haben. Legen Sie die Bewerbungsunterlagen und das Stelleninserat vor sich hin.

  • Das Inserat mehrmals gut durchlesen. Das ist wichtig, auch wenn es banal klingt. Oft werden wichtige Details beim ersten Lesen übersehen oder falsch interpretiert.
  • Sich in die ausgeschriebene Stelle hineindenken.
  • Was weiss ich über diese Arbeit und diese Firma?
  • Welche Fragen werden mir wohl gestellt – und wie beantworte ich sie?
  • Wo sind meine kritischen Punkte im Lebenslauf?
  • Welche Fragen möchte ich stellen?
  • Was habe ich auf den Sozialen Medien Linkedin/Facebook etc.
  • Beispiele / Erfolge vorbereiten

Mögliche Fragen (kurzform)

  • Rückfragen zu Ihrem Lebenslauf
  • Fragen zu Ihren Tätigkeiten
  • Warum haben Sie eine Lücke oder was haben Sie in der Zwischenzeit gemacht!
  • Warum möchten Sie bei uns arbeiten?
  • Warum wollen Sie wechseln?
  • Warum haben Sie oder hat man Ihnen gekündigt?
  • Was können wir von Ihnen erwarten
  • etc

Fragen zum Werdegang:

Hier können Sie ihren Berufsweg präsentieren und müssen mit Nachfragen zum Lebenslauf und zur Wechsel-Motivation rechnen.

  • Nicht zu lange, maximal 60 Sekunden
  • Mit der letzten Stelle beginnen, sonst läuft man Gefahr zu viel zu erzählen.
  • Kann auch mit einer Stelle dazwischen beginnen, aufgepasst, genug für die letzte Stelle einplanen.
  • Wichtige Wendepunkte erwähnen und Bezug zur offenen Stelle machen.

Die Gefahren in diesem wichtigen Abschnitt können die folgenden Punkte sein:

  • Zu-ich-bezogen, kein Bezug zur neuen Stelle
  • Zu schwammig, keine Beispiele oder Erfolge

 

Nächster Blog zum Thema Interview

Vorbereitung auf ein Telefoninterview – Teil II (Termin offen)

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