Spätestens nach drei Jahren ist die Luft raus. Teams erreichen zu diesem Zeitpunkt, spätestens, den Höhepunkt ihrer Leistungs-kraft, haben Studien ergeben. Und dann geht es abwärts: Soziale Hängematte, das Übliche TEAM = Toll ein anderer macht´s. Kreativität schwindet, und wenn nicht persönliche Rangeleien die Stimmung trüben, arbeiten alle so satt und zufrieden zusammen, dass es für den Rest des Lebens so bleiben dürfte. Was aus unternehmerischer Sicht natürlich wenig erstrebenswert ist. Denn Innovation und Kreativität entstehen nur, wenn sich ein Team öfter mal verändert. Wie Sie Ihr Team dafür begeistern…

Lust auf Neues? So einfach klappt’s!

Irgendwann wird jedes Team, egal wie motiviert oder kreativ, vom Alltag überwältigt. Man macht nur noch Dienst nach Vorschrift und es fehlt an jeglichem kreativen Input. Dabei ist es gar nicht so schwer, das Feuer Ihres Teams wieder neu zu entfachen. Fünf Dinge, die Sie tun können, um die Dynamik in Ihrem Team oder Unternehmen zu erhalten oder den frischen Wind der Veränderung ins Team zu bringen.

Schärfen Sie den Sinn für Veränderung

Geben Sie Ihrem Team etwa am Anfang oder Ende eines Meetings die Aufgabe, etwas an sich selbst zu verändern. Stellen Sie diese Frage offen, geben Sie keine Hinweise auf die Art der Veränderung. Sie werden sehen: Alle Teammitglieder werden ihre Uhren, Ringe oder Haarspangen ablegen. Sie werden Veränderung automatisch mit Abgeben assoziieren. Dabei kann Veränderung auch bedeuten, etwa hinzuzunehmen, beispielsweise das Blatt vom Tisch aufnehmen. Wetten, dass keiner auf diese Idee gekommen ist? Die kleine Symbolik aber wirkt Wunder.

Suchen Sie Luft- und Raumveränderung

Lehrer lassen ihre Schüler seit einiger Zeit gerne in der Klasse rotieren. Alle 14 Tage wird die Sitzordnung verändert. So sitzt jeder neben jedem. Das fördert den sozialen Austausch und wirkt Grüppchenbildung entgegen. Auch in Unternehmen müssen nicht immer dieselben Kollegen zusammensitzen. Tauschen Sie öfter mal die Plätze. Oder steigen Sie gleich auf das Clean-Desk-Prinzip um: Abends werden die Arbeitsplätze so aufgeräumt, dass nichts Persönliches liegenbleibt. Und morgens sucht sich jeder den Platz, der sich gerade anbietet. Das ist nicht immer beliebt, beugt Bequemlichkeit aber durchaus wirksam vor.

Holen Sie sich Gastspieler rein

Ist es nicht interessant, dass im Fußball oft an andere Vereine ausgeliehene Spieler zu Höchstleistungen auffahren – jene, die zuvor auf der Ersatzbank gesessen haben? Plötzlich können Sie sich beweisen, ihre Rolle neu definieren. Niemand kennt sie mehr als der Ersatzspieler auf der Bank, die neue Konstellation lässt sie ungeahnte Dinge vollbringen! Das ist auch in Teams so: Rollen fahren sich ein – und irgendwann steckt man fest. Tauschen Sie Mitarbeiter zeitweise aus. Der Vertriebsmitarbeiter im Marketing, der Controller im Personal: Sie werden vielleicht nicht volle Leistung auf der Stelle bringen, aber andere Fragen stellen, andere Perspektiven einbringen… und sich dadurch drei Mal bezahlt machen.

Erweitern Sie die Aufgaben

Arbeitspsychologen kennen es als Job-Enlargement und Job-Enrichment. Beim Enlargement wird der Job vertikal erweitert, das heißt es kommen weitere Aufgaben dazu. Beim Enrichment geht es um eine horizontale Erweiterung des Jobs, das heißt es kommen Aufgaben auf höherem Niveau hinzu. Warum aber nur auf Einzelebene? Auch ein ganzes Team kann neue Aufgaben bekommen, genauso wie Tandems innerhalb des Teams, also Zweiergruppen. Dies können durchaus auch Aufgaben jenseits der eigentlichen Arbeit sein, siehe das Google 80/20-Prinzip – Google-Mitarbeiter dürfen sich 20 Prozent ihrer Zeit mit anderen Dingen beschäftigen. Eine Aufgabenstellung könnte etwa eine Szenarioplanung „Wo steht unser Segment in 10 Jahren?“ sein. Oder auch neue Business Cases und Produkte zu entwickeln – ohne den Zwang, dass diese auch funktionieren müssen.

Führen Sie neue Regeln ein

Agile Teams, die nach Frameworks bzw. Methoden wie Scrum und Kanban arbeiten, sind nicht unbedingt zufriedener oder konfliktfreier, aber mehrere Studien zeigen: Sie leisten mehr. Mindestens zwei Aspekte kann man sich aus dem agilen Teamwork abschauen: Das auf 10 Minuten begrenzte morgendliche Standup-Meeting und die Visualisierung und flexible Veränderung von Aufgaben. Wichtig: Es muss jeder etwas sagen. Und: Im Mittelpunkt steht der Fortschritt der eigenen Projekte und Aufgaben – Nicht die Selbstbeschau und Abteilungsegoismen.

@ Quelle www.karrierebibel.de

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